Thomas Hornisch
Geboren 1974 habe ich nach meinem Abitur verschiedene universitäre Experimente gewagt; hiervon hat mich wesentlich vor allem die Evangelische Theologie beeinflusst. Schließlich mit Diplom abgeschlossen habe ich das Fach, das meiner beruflichen Vision am nächsten kam: Psychologie.
Kurzzeitig war ich in einer forensischen Psychiatrie tätig, entschied mich dann jedoch für die Arbeit im bayerischen Strafvollzug. In diesem Kontext durfte ich zunächst als Psychologe, später auch als Abteilungsleiter wirken. Der Umgang mit sozial dysfunktionalen Verhaltensweisen, Kurse zum Erwerb von Problemlösefertigkeiten und verhaltenstherapeutisch ausgerichtete Maßnahmen (wie Trainings sozialer Kompetenzen, Rückfallpräventionsgruppen für Personen mit Alkohol- und Drogenproblematik, geschlechtsspezifische Behandlungsgruppen) sowie Suizidprävention waren Schwerpunkte meiner Arbeit. Zahlreiche Weiterbildungen waren Teil meines damaligen Werdeganges, wie z.B. die Ausbildung zum Anti-Gewalt-Trainer und für spezifische Behandlungsmaßnahmen wie Reasoning and Rehabilitation©, des Weiteren Fortbildungen zu diversen klinischen Störungsbildern sowie zur Krisenintervention.
Nach gut 9 Jahren Strafvollzug und zunehmend meine Arbeit bestimmender Abteilungsleitertätigkeit besann ich mich auf meine psychologischen Wurzeln. Ich absolvierte eine mehrjährige Ausbildung zum Systemischen Berater und Therapeut sowie eine paartherapeutische und sexualtherapeutische Fortbildung, schließlich die Weiterbildung zum Systemischen Supervisor.
Seit mehreren Jahren arbeite ich nun nebenberuflich in einer Psychologischen Beratungsstelle sowie hauptberuflich in selbständiger Tätigkeit als Diplom-Psychologe, Systemischer Berater und Therapeut (SG), Paartherapeut und Systemischer Supervisor (SG) sowie Lehrender Berater (SG) an meinem Wohnort in Augsburg.
Im Wesentlichen wurde ich in Hinblick auf meinen Beruf durch zwei therapeutische „Schulen“ geformt:
Im Studium, während meiner Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie und im Strafvollzug hatte ich im alltäglichen Tun und durch diverse Fortbildungen primär Kontakt mit verhaltenstherapeutisch ausgerichteten Einzel- und Gruppen-Maßnahmen. Wenn wir merken, dass unser Handeln uns selbst und zudem auch anderen nicht nützt, sondern eher schadet, wir aber nicht wissen, wie wir stattdessen agieren sollen, ist es oft erstaunlich, wie schnell eine günstige Veränderung auf der Verhaltensebene erreicht werden kann. Ein Beispiel hierfür sind kommunikative Verhaltenstrainings, aber auch das Erlernen von Strategien im Umgang mit Ängsten, Zwängen oder Aggressionen.
Eine therapeutische Richtung, die meines Erachtens komplexere Fragen stellt, ist der systemisch-konstruktivistische Ansatz, den ich mir durch mehrjährige zertifizierte Aus- und Weiterbildungen zu eigen gemacht habe. In meiner Praxis – mit Einzelpersonen, Paaren, teilweise auch Familien, sowie in der supervisorischen Begleitung von Führungspersonen und Gruppen (meist aus psychosozialen Kontexten) – konzentriere ich mich vor allem auf meine systemische Arbeitsweise. Dabei erlebe ich u.a. meine Erfahrungen in Zwangskontexten, in meiner früheren Leitungsfunktion und meine fundierte psychologische Grundausbildung als hilfreiche Ergänzungen. Für mich ist die Deutung der psychischen und sozialen Welt(en) als individueller und zwischenmenschlicher Konstruktionsprozess haltungs- und handlungsleitend geworden.
In diesem Sinne habe ich mir zu eigen gemacht, die Problem-Beschreibungen meiner Klient*innen mit ausdauernder Präzision nachzuvollziehen und sehr sorgsam mit ihnen gemeinsam ihre Muster zu entdecken und zu hinterfragen. Bei der Entwicklung von Veränderungen folge ich einerseits den Wünschen der Klient*innen und fokussiere uns zugleich nachhaltig auf deren gesetzte Ziele.